Der Anfang einer Freundschaft Plus
Zum Zeitpunkt der Loftparty waren wir erst drei oder vier Mal im Swingerclub. Wir konnten bereits erste schöne Erfahrungen mit anderen Paaren sammeln und hatten Lust auf viele weitere aufregende Erlebnisse. Von einem dieser besonderen Erlebnisse auf einer Swinger Party kannst du hier lesen.
Ein paar Wochen zuvor lernten wir das erste Mal ein Paar bei einem privaten Treffen ganz außerhalb des Swingerclubs kennen. Wir kamen durch den Joyclub in Kontakt und verabredeten uns für ein entspanntes Kennenlernen in der Therme. So konnten alle schon mal ein bisschen liebäugeln. Nebenbei wurde entspannt, gelacht und geflirtet.
Das Paar führt eine offene Beziehung, aber sie waren bisher noch nicht in einem Swingerclub.
Ihr erstes Mal fand letztendlich mit uns statt.
Die geheime Swinger Party
So kam es, dass wir uns gemeinsam für eine private Swinger Party in einem Loft in Berlin anmeldeten.
Die Gäste werden bei solchen Privatparty´s in der Regel sorgfältig vom Veranstalter ausgewählt. Hierzu mussten wir diesem ein Foto von uns mit erkennbaren Gesichtern schicken. Wir passten offensichtlich alle in das gewünschte Bild und schafften es auf die Gästeliste.
Die Adresse für das Event wurde bis zum Tag X geheim gehalten und zum gegebenen Zeitpunkt nur an die angemeldeten Gäste herausgegeben. Der Veranstalter mietet sich für seine Events in ganz Deutschland in Locations ein und war zu der Zeit noch sehr neu. Wir blieben neugierig, aber leicht skeptisch.
Wir wussten bereits, wie es im Swingerclub abläuft und waren normalerweise nicht mehr aufgeregt vor den Events. Doch diesmal war es anders. Wir wussten nicht, was bei so einer privaten Veranstaltung in einem Loft auf uns zukommen würde. Wir hatten einige Fragen im Kopf. Wird dort auch darauf geachtet, dass alles gesittet abläuft? Gibt es eine Umkleide? Wie sollen in einer normalen Wohnung die Spielwiesen aussehen?
Hoffentlich wird es gut.
Ankunft im Loft – Winterkleidung und Dessous
Wir verabredeten uns mit dem anderen Paar vor dem Loft, damit wir gemeinsam reingehen konnten. Sie waren noch viel aufgeregter als wir, denn sie wussten noch gar nicht, was auf sie zukommt.
Wir liefen gerade orientierungslos die Straße entlang und suchten die Adresse. Da wurden wir von einem Mann angesprochen, der an einer Tür stand. Er sagte „Ihr wollt doch bestimmt zu uns“. Ich frage mich bis heute, was ihn das denken ließ. Sehe ich wie ein typisches Mitglied der Swinger Community aus? Gibt es überhaupt ein typisches Bild eines Swingers?? Ich dachte eigentlich nicht. Und wenn doch, dass ich selbst eher einen gegenteiligen Eindruck mache. Aber gut.
Der Mann an der Tür stellte sich als Veranstalter der Swinger Party heraus und begrüßte uns freundlich. Das Loft befand sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses.
Als wir reingelassen wurden, standen wir mit unserer Alltagskleidung und dicken Winterjacken direkt auf der noch leeren Tanzfläche, auf der ein DJ bereits fleißig die noch zurückhaltenden Gäste bespielte. Diese wiederum standen in Strapse, Spitzenbodies und Co. um die Tanzfläche herum und begutachteten uns vier.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand ein hübsch hergerichtetes Bett wie eine Bühne vor der Wand und jeweils daneben gab es ein paar Sitzgelegenheiten. Die Wand wurde zu einem einzigen Spiegel umfunktioniert. Alles in allem war es ein sehr einladender Raum mit angenehm schummrigen Licht.
Wir liefen schnell hindurch zu einem Flur, der als Barbereich diente. Dahinter erreichten wir eine kleine Nische, in der wir unsere Sachen abgeben konnten.
Wir zwängten uns auf engstem Raum in unsere Dessous. Als wir diesen Schritt geschafft hatten, machte sich Erleichterung breit. Die Aufregung verflog und es konnte losgehen.
Die Keller-Spielwiese
Im Keller befand sich der eigentliche Spielbereich. Hier wurden lediglich ein paar Queensize Betten aufgestellt und irgendein Gerät für bestimmte Stellungen (bitte fragt mich nicht was genau das war…ich habe keine Ahnung und es wurde auch nicht benutzt).
Nebenan konnte man sich an ein paar kleinen Snacks bedienen. Ein Buffet oder sättigendes Essen wie im herkömmlichen Swingerclub gab es nicht. Es wurden ein paar Brotstangen, Dips und etwas Gemüse angeboten.
Es war erstmal schwer vorstellbar, dass in diesem Kellerraum mit Betten etwas laufen würde. Der Raum war lange nicht so einladend wie der Tanzbereich mit dem großen Spiegel. Außerdem hing ein Fernsehen an der Wand und zeigte Pornos in Dauerschleife. Das traf nun wirklich gar nicht meinen Geschmack. Wir blieben skeptisch, aber offen und holten uns für den Anfang einen Drink.
Erfreuliche Begegnungen
Während wir an der Bar auf unsere Getränke warteten, trafen wir lustigerweise direkt auf ein Paar, das wir bereits bei unserem letzten Clubbesuch kennengelernt haben. Zwischen uns stimmte auf jeden Fall die Chemie und wir freuten uns das Kennenlernen mit beiden Paaren vertiefen zu können.
Unser Grüppchen wuchs relativ schnell. Es gesellten sich auf der Tanzfläche allmählich noch zwei bis drei andere Paare dazu, mit denen wir ins Gespräch kamen. Wir hatten jedoch den Eindruck, dass sich alles recht lange hinzog. Auf der Spielwiese im Keller war lange nichts los und die Musik war auch nicht unbedingt der Hit.
Einer muss den Anfang machen
Unsere zwei vertrauten Paare und wir beschlossen den Anfang zu machen und gingen hinunter in den Keller. Vereinzelte Paare standen im Raum und schauten sich nur um. Es schien noch keiner in Stimmung zu sein.
Mein Mann und ich setzten uns schließlich auf den Rand eines Bettes. Die anderen Vier folgten. Mit ein paar leidenschaftlichen Küssen, lustvollen Blicken untereinander und fallenden Hüllen, kam allmählich die richtige Stimmung auf.
Kurz darauf kam ein weiteres Paar und fragte, ob sie mitmachen dürfen. Wir lernten sie zuvor auf der Tanzfläche kennen und außerdem war besonders die Dame in meinen Augen sehr attraktiv. Es hatte keiner etwas dagegen, dass sie mitspielten.
Die Kuss-Regel
Mein Mann und ich hatten bei dieser Party noch etwas mehr Regeln als heute, wenn wir in einen Swingerclub gehen oder „Freunde mit gewissen Vorzügen“ treffen. Insgesamt waren es sogar die am engsten gefassten Regeln von allen Beteiligten.
Für uns war es wichtig, dass wir niemand anderes küssten. Soweit waren wir einfach noch nicht. Das ist für uns besonders intim und mit vielen Gefühlen verbunden. Es gab allerdings von Anfang an schon eine Ausnahme: Ich durfte andere Frauen küssen. So kam es auch, dass ich an diesem Tag zum gerade zweiten Mal Frauen küsste und Gefallen daran entwickelte.
Außerdem gab es noch die Regel, dass wir keinen Geschlechtsverkehr mit anderen haben.
Zum Aufheben dieser Regeln brauchte es noch zwei Swinger Party ´s mehr.
Gefummel auf dem Queensize Bett
Auf dem Bett wurde es zunehmend voller. Ich bekam kaum mit, dass sich zu irgendeinem Zeitpunkt zwei weitere Paare dazu gesellten. Leider hatten nicht mehr alle Platz auf dem wirklich überfüllten Bett und zwei Männer mussten von außerhalb mitmischen.
Bei diesem Durcheinander wusste ich zugegebenermaßen nicht immer, wessen Hände sich gerade auf meinem Körper befinden, wer über mir hing, neben mir Sex hatte oder wer eine Streicheleinheit von mir bekam, während ich mit küssen und fühlen beschäftigt war.
Als ich meinen Blick einmal schweifen ließ, sah ich, dass sich eine sehr große Traube an Zuschauern um unser Bett versammelt hatte und interessiert zusah. Mein Blick traf den eines Mannes, der mich anlächelte und anscheinend Gefallen an dem regen Treiben fand. So ein Blick in die Menge lohnt sich auf jeden Fall auch hin und wieder und holt einen kurze Zeit in die Wirklichkeit zurück. Ich realisierte die Situation und musste kurz etwas lachen, bevor ich mich wieder voll und ganz dem lustvollen Gruppengeschehen hingab.
Würde ich es wieder tun?
Diese Erfahrung war auf jeden Fall eine bis dahin noch unvorstellbare für mich gewesen. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mal Teil einer Gruppen-Sex-Geschichte sein würde.
Ich muss das jetzt sicher nicht jedes Mal haben. Es ist etwas anderes, ob du dich auf 10 Personen und noch mehr, oder nur auf ein bis zwei Personen konzentrieren musst. In diesem Gemenge nahm ich jede Berührung etwas weniger intensiv wahr. Es gab einfach viel zu viele Eindrücke auf einmal, als dass ich mich voll und ganz auf ein Gefühl fokussieren konnte.
Aber für mich persönlich geht es in diesem Moment auch nicht unbedingt darum, den besten Sex meines Lebens zu haben. Es ist vielmehr der Spaß an der Sache, der mich da reizt. Es ist aufregend, es ist anders, es macht Spaß.
Ich kann also klar sagen, dass ich es wieder tun würde. Ich hätte allerdings nichts gegen eine größere Liegefläche.
Für das Paar, das wir an diesem Abend zu ihrer ersten Swinger Party mitnahmen, war das ein sehr unerwarteter Einstieg in die Welt der Swinger. Doch es schien ihnen zu gefallen, denn sie blieben noch eine Weile länger als wir. Außerdem begleiteten uns die beiden danach noch ein paar weitere Male in den ein oder anderen Swingerclub und es werden sicher noch weitere Dates folgen.
Wenn dir mein Erfahrungsbericht gefallen hat oder du Fragen hast, lass es mich gerne wissen. Du kannst mich bei Instagram besuchen und erhältst hier noch mehr Swinger-Content, Input und bleibst immer auf dem neusten Stand. Außerdem könnte dir der Erfahrungsbericht über meinen ersten Besuch im Swingerclub gefallen.
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danke für deinen ehrlichen erfahrungsbericht…
macht lust auf mehr. eure regeln decken sich ungefähr mit unseren. ausser dem küssen wenn ich das meiner frau verbieten würde…omg😅🤣
freut mich, wenn es dir gefällt 🙂 Danke dir!
haha ja das mit dem Küssen haben wir sonst auch bisher bei niemandem so gehört, wie wir es geregelt hatten.
Aber ich muss dazu sagen, dass diese Regeln aus dem Bericht heute nicht mehr so sind. Also keine der Regeln^^ Aber dazu folgt sicher auch mal ein weiterer Artikel 😉