Partnertausch Erfahrung: Wie Vertrauen und Leichtigkeit unsere Beziehung stärken

Vor zwei Wochen war mein Geburtstag. Warum das relevant ist? Da fängt die Geschichte, die ich dir heute erzählen möchte, an. .

Für meinen Geburtstag hatte ich einen besonderen Wunsch. Ich kann gewöhnlichen Partys oder Kuchenveranstaltungen mit der 20köpfigen Familie nicht ganz so viel abgewinnen. Jedenfalls ist das nichts, was unbedingt an meinem Geburtstag stattfinden muss. Es ist mehr das, was alle anderen von mir erwarten. Deshalb habe ich dieses Jahr entschieden, ganz auf mich und das, was mich glücklich machen würde zu hören. Das Ergebnis war ein Abend im Swingerclub. Denn das ist der Ort, an dem ich wirklich sein kann, wer ich bin und an dem ich Menschen treffe, mit denen ich mich gerne umgebe.

Ich hatte erst gar nicht vor auf dem Blog von diesem Abend zu berichten, da es an sich ein “gewöhnlicher” Abend im Club war. Für uns zumindest. Es gab keine Herausforderungen, keine neuen Situationen oder außergewöhnlichen Erlebnisse. Es war ein einfach wunderschöner Abend mit Partnertausch, von dem ich dachte, es gäbe nichts weiter zu berichten.

Doch ihr habt mich bei Instagram zahlreich angeschrieben und mich gebeten, dennoch darüber zu schreiben. Folglich sitze ich hier und schreibe nun für euch. Allerdings wird dies kein klassischer Erfahrungsbericht. Ich gehe etwas tiefer, schreibe über Entwicklung und über Gefühle.

Wie sich unsere Gespräche verändert haben

Zu unseren Anfängen in der Swingerszene hatten wir noch Regeln nach denen wir spielten und auch vor und nach jedem Abend im Club gab es einiges zu besprechen.

Dementsprechend gingen mein Mann und ich vor einem Clubbend unsere Regeln durch. Hinterfragten sie. Reflektierten, ob die Regel so noch Bestand hat oder gegebenenfalls geändert wird. Wir besprachen wiederholt unsere Grenzen und Wünsche in allen Details, sodass nichts schief gehen konnte.

Gerade in den ersten Monaten hatte ich oft noch ein mulmiges Gefühl, dass mitschwang. Unterschwellig sorgte ich mich darum, dass eine Situation entstehen könnte, in der ich eifersüchtig oder unsicher werde. Ich hatte Angst, dass mein Mann es mit einer anderen Frau so schön finden könnte, dass er mich in dem Moment vergisst. Nicht mehr zu mir hinüber schaut. Es waren winzige Dinge, die mir Sorgen bereiteten.

Von Mal zu Mal wurden wir jedoch offener, lockerer und sicherer. Ab einem gewissen Punkt hatten wir auch keine geschriebenen Regeln mehr. Heute wissen wir unsere Gefühle in Bezug auf bestimmte Geschehnisse einzuordnen. Vertrauen und Sicherheit in die Beziehung sind so stark geworden, dass wir auch bei einem Partnertausch, bei dem wir uns nicht ständig in die Augen sehen oder berühren, sorgenfrei, locker und entspannt das Spiel genießen können.

Es reicht mittlerweile, wenn wir neue Schritte oder bevorstehende Erfahrungen mit neuen Menschen kurzfristig davor abklären. Nach dem Motto “Und, passt das für dich?”. Passt das bevorstehende Ereignis für uns beide: Super, los gehts. Wir schauen wohin es führt und sind offen. Passt es für einen von uns nicht, dann gibt es auch nichts weiter zu reden und wir lassen es sein. Keine Enttäuschung, keine Schuldzuweisungen. Nur Liebe, Verständnis, Akzeptanz und damit: Leichtigkeit und Vertrauen.

Eine Leserin hat mich neulich gefragt, ob denn nicht der Reiz an dem Ganzen verloren geht, wenn Partnertausch und Co. zur “Normalität” werden.

Nein. Ganz und gar nicht. Das macht es sogar noch schöner. Es gibt keine Sorgen oder Ängste, die noch mitschwingen. Wir können uns frei ausleben und dabei erfüllt sein von positiven Gefühlen. Aufregung bleibt bei neuen Menschen oft trotzdem. Das Abenteuer Swingen vergeht nicht. Wir schaffen das 1 bis 2x im Monat. Zu spüren, wie stark und vertrauensvoll unser Band in der Beziehung hierdurch geworden ist, lässt mich jedes Mal nur noch glücklicher sein.

So war es auch an meinem Geburtstag. Wir hatten das Glück, dass ein Paar da war, dass wir schon länger kennen und öfter im Club gesehen haben. Mein Mann hatte während eines vergangenen Swingerabends mal Sex mit dieser anderen Frau. Doch bei ihrem Mann und mir lief bisher nichts. An besagtem Abend waren wir nämlich zu Zehnt auf der Matte und so ergab es sich einfach nicht.

Umso schöner war es, dass wir diesmal zu Viert die Gelegenheit hatten uns endlich näher kennenzulernen. Wir haben uns eine ganze Weile unterhalten, etwas getrunken und das köstliche Buffet genossen. Ganz wichtig war im Gespräch: Die gegenseitige Fragen nach Grenzen. Es stellte sich heraus, dass es auf beiden Seiten quasi keine gab 😅

So landeten wir schließlich gemeinsam auf der Spielwiese. Es ergab sich aus der Situation heraus, dass wir von Anfang an die Partner tauschten und dabei blieb es auch. Vielleicht war das auch der Situation geschildert, denn wir hatten verdammt wenig Platz und hätten hier nur schwer untereinander tauschen oder verschiedene Konstellationen aufbauen können.

Plötzlich lagen weitere Paare auf unserer und der dahinterliegende Matte. Es bildete sich eine Zuschauertraube außen herum. Du kannst dir den Raum so vorstellen, dass es verschiedene Liegeflächen gibt. Größere und kleinere. Manche Außen und manche in der Mitte des großen Raumes (Es gibt in diesem Club auch nur den einen Raum als Spielwiese). Abgetrennt sind die Bereiche höchstens hier und da mal durch einen seichten Vorhang. Doch im großen und Ganzen ist hier eigentlich alles einsehbar.

Mein Spielpartner und ich matchten jedenfalls wunderbar und konnten uns gut aufeinander einlassen. Mein Mann und die andere Frau merkten zwischendurch an, dass sie gerne schonmal duschen gehen würden. Für uns war das kein Problem. Wir machten einfach weiter und freuten uns über den neu gewonnen Platz auf der Matte.

Später wechselten wir auch rüber zur Dusche, wo wir unsere Partner munter unter dem laufenden Wasser weitermachen sahen. Auch gut.

Früher hätte mich diese Situation wahrscheinlich tief verunsichert oder traurig gemacht. Heute kann ich einfach lächeln und mich für uns beide freuen, weil ich weiß, dass unser Band stärker ist als jede Angst.

Ich spürte in dem Moment unter Dusche wieder das Vertrauen und die Leichtigkeit in mir, als sich diese Situation vollkommen in Ordnung für mich anfühlte. Bei solchen Gefühlen freu ich mich echt jedes Mal sehr bewusst über meine Entwicklung. Ich hätte vor 3 Jahren niemals damit gerechnet, denn da reichte bereits ein Gespräch meines Mannes mit einer Kollegin aus, um mich eifersüchtig zu machen 😂 Innere Arbeit an sich selbst, zahlt sich früher oder später einfach aus.

Heute bin ich stolz darauf, dass ich diesen Weg gegangen bin. Schritt für Schritt, mit viel Ehrlichkeit mir selbst gegenüber. Und das Schönste daran: Dieses Vertrauen fühlt sich nach wahrer Freiheit an.

Nach dem Duschen gingen wir alle gemeinsam nochmal zum Buffet und ließen den Abend an der Bar ausklingen. Ich war müde, aber glücklich und bereit für den Heimweg.

Was ich an diesem Abend wieder gespürt habe:

Es geht nicht darum, dass alles spektakulär oder neu sein muss. Es geht darum, wie wir uns dabei fühlen: sicher, frei und verbunden.

Vertrauen und Leichtigkeit sind keine Selbstverständlichkeit. Sie sind das Ergebnis vieler kleiner Entscheidungen, die wir immer wieder füreinander treffen. Und dafür bin ich heute mehr denn je dankbar.

Es braucht Mut, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Aber dieser Mut wird belohnt. Nämlich mit Freiheit, Gelassenheit und echter Nähe.

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